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Resilienz ist mit GPI lernbar

Resilienz im Business-Kontext ist in aller Munde. Darum ist es spannend, Resilienz auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. In solch schwierigen Zeiten wie diesen haben Verschwörungsmythen jeweils Hochkonjunktur. Dabei sind einige Personen anfälliger für haltlose Erklärungen, andere weniger oder gar nicht. Das hat mit Resilienz zu tun.

Verschwörungstheorien folgen ganz bestimmten Mustern

 

Typisch für Verschwörungstheorien sind folgende Aspekte:

  • Einfache Erklärungen für die ungeliebte Situation finden
  • Eindeutige Verursacher, Verantwortliche oder Schuldige benennen
  • Die eigene Rolle als Opfer einnehmen 

Was aber begünstigt die Anfälligkeit für Verschwörungstheorien? Kern ist eine mangelnde Stressresistenz oder Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit). Mögliche Ursachen sind:

  • Eigene Unsicherheit und Instabilität 
  • Eine unsichtbare, schwer zu begreifende existenzielle Bedrohung
  • Das unangenehme Gefühl des Kontrollverlustes in einer schwierigen Situation
  • Leben in einem Umfeld Gleichgesinnter, je länger die persönliche Krise dauert

Der Kontrollverlust löst Stress aus

 

Mit Kontrollverlust können Menschen i.d.R. nur schlecht umgehen. Das führt zu Stress. In solchen Situationen neigen wir dazu, einfache Antworten und Muster zu suchen, welchen wir folgen können. Einfache Erklärungen führen dazu, dass selektiv nur noch das wahrgenommen wird, was dazu passt. Im Kreise Gleichgesinnter einigt man sich

schliesslich auf einen gemeinsamen Feind. Selbst wird man zum Opfer, man kann einen Kampf führen und so das Gefühl zurückgewinnen, die Situation wieder unter Kontrolle zu haben. 

 

Wir leben in der Illusion einer kontrollierbaren Welt

 

Dazu sagt der Soziologe Armin Nassehi: «Je höher der Wohlstand, desto schlechter vertragen die Menschen Unerwartetes. Wir leben in einer Illusion einer kontrollierbaren Welt. Das ist vielleicht die grösste Lebenslüge unserer Kultur. Der plötzliche Kontrollverlust wird in der Folge als schlimm empfunden. Corona wird dann zur grossen Demütigung. Dann beginnt die Suche nach neuen Sicherheiten mittels sehr einfachen Lösungen.»

 

Resilienz als «seelisches Immunsystem»

 

Die Resilienz kann als «seelisches Immunsystem» beschrieben werden. Oder als die Fähigkeit, belastenden Lebensumständen mit einer aktiven und positiven Haltung zu begegnen und eben nicht mit Stress oder mit absurden Erklärungen. 

 

Resilienz und Kontrollverlust im Geschäftskontext

Immer wenn es im Geschäft nicht läuft oder sogar die eigene Existenz oder diejenige des Unternehmens gefährdet ist, dann bewegen wir uns in der Zone des Kontrollverlustes. Das Stresslevel steigt und es besteht auch hier die Gefahr, einfache Erklärungen zu suchen, um möglichst schnell wieder die Kontrolle zurückzugewinnen. Einfache Erklärungen greifen aber meist zu kurz. Zwei Beispiele zeigen das.

 

Aus Sicht eines Mitarbeitenden kann das beispielsweise heissen, schnell die Opferrolle einzunehmen. In dieser Rolle werden die eigenen Möglichkeiten und damit der Gestaltungsspielraum, die Situation zu verbessern, nicht wahrgenommen. Die Verantwortung liegt somit nicht bei einem selbst; denn die Schuldigen sind klar identifiziert. Wer so denkt und agiert, entwickelt sich nicht weiter und bleibt stehen. Verantwortung zu übernehmen ist ein wichtiger Baustein der persönlichen Widerstandsfähigkeit.

 

Aus der Sicht einer Geschäftsleitung könnte dies zum Beispiel bedeuten, vorschnell organisatorische Änderungen oder Prozesse einzuführen, ohne den Ursachen einer Krise auf den Grund zu gehen. Das schnelle Handeln gibt einem das Gefühl der Kontrolle zurück. Weil Agilität und Schnelligkeit im aktuellen Management-Kontext Gebote der Stunde sind, passt dies auch ins erwünschte Selbstbild von vielen Führungskräften, frei nach dem Motto: «Wir haben gemeinsam schnell reagiert, also muss es richtig sein.» Häufig ein Trugschluss.

 

Resilienz ist lernbar – GPI als Methode hilft dabei

 

Wer an der eigenen Resilienz arbeiten möchte, sollte sich selbst besser kennen lernen. Denn je besser man sich selbst kennt und je ehrlicher man mit sich selbst ist, desto erfolgreicher kann man an der eigenen Resilienz arbeiten. 

 

Schliesslich geht es darum zu verstehen, welche Situationen Stress auslösen und welche nicht. In der Folge werden Strategien entwickelt, wie mit Stress und den dazugehörigen Emotionen umzugehen ist. Und das ist eine ganz individuelle Typenfrage.

 

Hier setzt die Methode «GPI – die vier Grundrichtungen der Persönlichkeit» an. Gemäss GPI hat jedes Individuum  vier innere Antreiber, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sind, nämlich: «geschäftig», «konsequent», «freundlich» und «gemütlich». Jeder dieser Antreiber reagiert anders bei Stress. Das Arbeiten mit GPI ist sehr wirksam, um sich über die eigenen Verhaltensweisen im Business-Kontext klar zu werden und um in der Folge die richtigen Verhaltensweisen und Strategien zu entwickeln. 

 

Resilienz kann man sich also erarbeiten. Wer resilient ist agiert besser, ob im Team oder als Führungskraft.