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Ihre profilierende Story

Wer seine berufliche Veränderung plant und den nächsten Karriereschritt ins Auge fasst, sollte an seiner Story arbeiten. Das bedeutet erstmal viel Arbeit und Reflexion.

«Viele Bewerber haben Ihr eigenes Profil und damit ihre Story nicht so geschärft, dass sie im Bewerbungsprozess entsprechend punkten können.» Das erzählte mir ein Spezialist für Executive Search letzthin beim Morgenkaffee. In meiner Tätigkeit als Karrierecoach erlebe ich dasselbe. Was meinte er genau damit?

 

Story und Lebenslauf sind nicht dasselbe. Erst die Story macht Sie greifbar.

 

Einfach ausgedrückt meinte er, dass die eigene Story nicht dasselbe ist wie der Lebenslauf. Der Lebenslauf dient zwar als Gerüst für die Story. Mehr ist er aber nicht. Denn er gibt nur über das «Was» Auskunft. Entsprechende Bilder generiert er nicht.

Bei einer profilierenden Story geht es darum, ganz verschiedene Fokusthemen auszuleuchten und diese als persönliche Entwicklungsschritte im Sinne einer Karrierestory für andere greifbar zu machen. Fokusthemen können beispielsweise folgende sein: Führungserfahrung und -stil, Erfolgsgeschichten, soziale Kompetenzen, physische Konstitution und Resilienz, Arbeitsverhalten, Misserfolge und entsprechende Learnings daraus. Somit wird die eigene Story aus verschiedenen Blickwinkeln ausgeleuchtet. 

 

Der «Deep Dive» muss erarbeitet werden und will geübt sein.

 

Dabei geht es darum, einen exakten «Deep Dive»pro Fokusthema zu machen. Schliesslichwerden klare Bilder kreiert zwecks einfacher Erfassbarkeit des Gegenübers.Pro Fokusthema werden die Ausgangslage, die entsprechenden Massnahmen, die Resultate sowie die Learnings beschrieben. Der Coach stellt die dafür notwendigen Werkzeuge zur Verfügung. Diese helfen den Kandidaten bei der Aufbereitung der eigenen Story. 

 

Nutzenargumente punkten.

 

Eine weitere Herausforderung ist im Gespräch, die Story nicht aus der Ich-Perspektive zu erzählen, sondern aus derPerspektive des Unternehmens mit entsprechenden Nutzenargumenten im Hinblick auf die zu besetzende Position.

 

Die exakte Story zu formulieren, bedeutet einiges an Arbeit und Reflexion sowie entsprechende Übung. In konkreten, simulierten Situationen wird die Story zusammen mit dem Coach trainiert, überprüft und weiter verfeinert im Hinblick auf konkrete Stellenausschreibungen. Sie ist auch die Basis für Q&A’s.

 

Die Story dient auch der Standortbestimmung.

 

Die Story ist das Kernelement im Bewerbungsprozess. So hilft sie den Bewerbenden auch, den «Fit» mit der künftigen Aufgabe zu eruieren. Überdies ist sie auch für eine generelle Standortbestimmung und für die Stellensuche und -auswahl von Nutzen. Selbstredend gibt es in einem Karrierecoaching noch mehr Module als die Story. Sie ist aber das Herzstück. 

 

Drei Elemente des Coachings.

 

Ein Karrierecoaching setzt sich aus den Elementen Persönlichkeitsarbeit und Reflexion, Training sowie Beratung zusammen. Der Fokus liegt auf der Anwendung, nicht auf der Analytik. Das Coaching umfasst je nach Ausgangslage und Aufgabenstellung zwischen fünf und sieben Prozessschritte und Module. 

 

Take aways

  • Die Story ist das Herzstück für die berufliche Weiterentwicklung. Sie ist so vielschichtig, mehrdimensional und lebendig wie die Person selbst. 
  • Sie findet Anwendung im gesamten Prozess der Bewerbung. Anfangs bei der Suche und Auswahl, über den gesamten Bewerbungsprozess bis hin zum persönlichen Entscheid.
  • Die Story wird schriftlich verfasst, findet mündlich in den Gesprächen Anwendung und ist selbstredend auch die Basis für die Q&A's.
  • Überdies dient die Story auch als Grundlage für die berufliche Standortbestimmung.
  • Nicht zuletzt fördert die Story das Selbstvertrauen. Denn wenn Menschen wissen, wer sie sind, treten sie entsprechend nachhaltig auf. Sie wissen, was sie möchten uns was nicht.
  • Eine Story sollte intensiv geübt und reflektiert werden. Das Coaching unterstützt dabei.